Der Teufel und der Schmied waren gute Freunde. Einmal gerieten sie aber doch heftig aneinander und stritten sich so lange, bis der Teufel den Schmied in die Hölle zu bringen drohte. Er gab ihm noch zehn Jahre Zeit und wollte dann wiederkommen.
Der Schmied wollte um keinen Preis in die Hölle und fragte darum alle seine Bekannten um Rat. Jemand riet ihm, einen eisernen Stuhl zu machen und diesen ordentlich am Boden zu befestigen. Darauf gab er ihm noch ein Pulver und einen Knochen und erklärte, daß das Pulver auf den Stuhl geschüttet werden müsse, damit der Teufel nicht mehr fortkönne. Mit dem Knochen aber konnte man den Teufel wieder befreien.
Wie der Teufel kam, tat der Mann, wie empfohlen. Um befreit zu werden, versprach der Teufel ihm noch zehn Jahre. Dann kam er jedoch wieder. Nun mußte der Schmied sich in seine Kutsche setzen, und sie fuhren in die Hölle.
Unterwegs kamen sie an einem Garten vorbei, wo Bohnen wuchsen. Der Teufel ging, um davon zu essen. Da schüttete der Schmied vom gleichen Pulver auf die Bohnen, und wieder war der Teufel gefangen. Der Hauswirt des Gartens fand ihn dort bei den Bohnen und verprügelte ihn noch ordentlich. Wieder mußte der Teufel dem Schmied die Frist um zehn Jahre verlängern und wurde dann befreit.
Wenn der Teufel nach abermals zehn Jahren wiederkam, zeigte der Schmied ihm eine Dose und fragte, ob er sich wohl so klein machen könne, daß er in sie hineinpasse. Der Teufel wollte zeigen, daß er auch das kann, und ging in die Dose hinein. Da brachte der Schmied ihn nach Haus und verprügelte ihn auf dem Amboß, bis er starb.
Darauf nahm er einen Hammer und ging in die Hölle. Ein Teufel öffnete ihm und fragte, was er wolle. Der Schmied verlangte das Seelenbuch (=Seelenregister) und packte den Teufel mit der Zange an der Nase, so daß der schrie und zappelte. Die anderen Teufel kamen schnell hinzugelaufen, und wenn sie hörten, worum es sich handelte, warfen sie für den Schmied das Seelenbuch heraus, um ihren Kameraden zu befreien. Der Schmied ging nun sehr zufrieden fort.