Ein Mann ging in den Wald und pflügte mit einem hübschen, gescheckten Pferd. Da brachte seine Frau ihm zur Frühstückszeit das Essen nach, und er sagte zu ihr: "Essen hast du gebracht, aber gib mir noch etwas anderes vor dem Essen!" Die Frau weigerte sich auch gar nicht, und der Mann fing auch fleißig an und zog die Beine der Frau hoch hinauf. Da kam ein alter Bär aus dem Wald hinzu und sagte: "Mann, was machst du da?" Der Mann sagte: "Du siehst doch, was ich mache: ich verziere die Frau." Der Bär fragte: "In welcher Weise?" Der Mann antwortete: "So hübsch, wie das Pferd auch ist." Da sagte der Bär: "Sei so gut und verziere meinen Arsch auch so bunt!" Der Mann meinte: "Das kann wohl angehen, aber warte noch ein wenig. Siehe, du hast einen großen Pelz, und das verlangt viel Brennerei." Da nahm der Mann das Pflugeisen vom Pflug ab und ging zu dem Schmied und machte das Pflugeisen heiß, ganz glühendrot machte er es. Dann kam er zurück, zog den Bären gebückt zu sich heran und machte dessen Arsch so bunt wie sein Pferd auch war. Der Bär jammerte und stöhnte gewaltig, daß es sehr weh tue, aber der Mann sagte: "Ertrag es nur, es wird auch hübsch."
Als er aber fertig war, schmerzte der Arsch des Bären ganz abscheulich. Er konnte nirgends mehr hingehen, er schleppte sich nur noch zum Feldrand und fing an, erbärmlich zu seufzen. Er stöhnte so lange, bis es im ganzen Walde zu hören war. Das hörte ein Hase, und er kam zu ihm und fragte: "Alter Bär, was heulst du so?" Der Bär sagte: "Der Mann verzierte eben den Arsch seiner Frau, und ich ließ ihn meinen auch verzieren, aber sieh nur, er verzierte ihn so, daß es schrecklich schmerzt." Da sagte der Hase: "Wenn der Mann dir so viel Übles angetan hat, werde ich hingehen und ihm das Zahn um Zahn vergelten. Ich werde hingehen und sein Pferd verscheuchen."
So ging er denn hin, aber der Mann nahm das Häslein und brach ihm ein Bein. Da ging es wieder zu dem Bären und jammerte. Es kam eine Bremse zu ihnen und fragte: "Gevatter Bär und Gevatter Hase, was jammert ihr?" Sie klagten ihr, was der Mann ihnen Übles angetan hatte. Da sagte die Bremse: "Halt, halt, wenn es euch so schmerzt, werde ich auch ihm Ärger antun. Ich werde hingehen und sein Pferd in den Arsch stechen. Dann wird ihm das Pferd durchgehen und den Pflug zerschlagen." Da ging die Bremse stechen. Aber der Mann sah sie kommen. Er nahm sie und stach ihr einen Stengel in den Arsch. Da ging sie auch an den Feldrand zu dem Bären und dem Hasen und jammerte. Und da sie dem Mann nichts mehr antun konnte, blieb sie auch da und jammerte und konnte nirgends mehr entkommen.