In alter Zeit lebten einmal sieben Brüder, die rodeten alle sieben sieben Tage lang das Land, dann pflügten sie es zu siebent auch sieben Tage und ebenso lange Zeit säten und eggten sie es auch. Sie säten aber Gerste. Als sie dann reif wurde, gingen sie mähen und mähten auch alle sieben sieben Tage lang. Dann legten sie die Gerste in die auf Latten aufgeschichteten Kornschober und gingen sie mit einem Hahn abholen. Da erhielten sie ein ganzes Hahnenfuder davon und zogen damit los. Als sie zu einem Bach kamen, flog der Hahn darüber, das Fuder fiel um. Da zogen sie alle sieben zusammen auch sieben Tage daran herum und konnten es schließlich auch herausziehen. Sie fuhren es nach Hause und legten es dort auf die Dreschdarren zum Trocknen. Dann begannen sie zu dreschen und droschen alle sieben sieben Tage lang, da war es gedroschen. Dann hielten sie Rat, was sie mit der Gerste tun sollten. Da sagten sie: "Etwas Besseres können wir wohl nicht daraus tun als Bier brauen!" Da fingen sie an Bier zu brauen und taten es alle sieben sieben Tage lang, da war es fertig. Zu siebent trugen sie es sieben Tage lang in die Ecke der Kaffscheune, und dann veranstalteten sie ein riesengroßes Fest. Die ganze Verwandtschaft luden sie ein, und die ganze Meute ging in die Kaffscheune Bier trinken. Aber Bier war nirgendwo mehr zu finden. Da gingen sie suchen: "Wo ist bloß das Bier geblieben?" Sie fanden es aber nirgends, bis sie schließlich an eine Pfütze gerieten. Da sagten sie: "Sieh, wohin unser Bierlein geflossen ist! Trinkt es von hier aus!" Da tranken sie die Pfütze leer ("trocken") und sagten: "Seht, jetzt haben wir den Bauch voll guten Bieres bekommen!" und gingen dann jeder seines Weges.