71. Vom Mond-Mann

Zur Urzeit sei auch der Mond auf der Erde gewandelt. Da er des Himmelsvaters getreuer Knecht war, hatte er auch die Erlaubnis, alle Orte auf der Erde zu durchwandern, sowohl Länder und Meere als auch Wälder und Höfe. Einmal, als er wieder am Durchschreiten des Himmels und der Erde war, ging er zu einem Badestübler und trank wie ein Dieb sein Bier aus und wurde davon betrunken und seine Augen wurden trübe und eitrig. Vorher sei sein Antlitz klar und rein gewesen. Zur Strafe dafür habe Altvater sein Antlitz bis auf den heutigen Tag als Kennzeichen für Unredliche und Übeltäter unverändert gelassen, denn deren Antlitz soll ebenso trübe sein. Deshalb steht der Mond am Himmelszelt und darf niemals mehr zur Erde herunterkommen. Und wenn er verschwindet, geht er in den Himmel, um seine Ehre zurückzuerbitten, die er einmal wiederzubekommen hofft.