Vor alter Zeit trieb ein Mann mit einem Bären Ackerbau. Der Bär zog anstatt des Pferdes den Pflug und der Mann hielt den Pflug fest. Im ersten Jahr säten sie Weizen. Dann fingen sie an zu teilen. Der Mann nahm das Obere, und der Bär nahm das Untere. Der Mann konnte aus dem Weizen Weißbrot backen, aber der Bär konnte mit seinen Stoppeln nichts anfangen, und so litt er großen Hunger.
Im nächsten Jahr sagte der Bär: "Ich lasse mich doch nicht von dir zum besten haben, jetzt nehme ich das Obere." In diesem Jahr bauten sie Rüben. Die Rüben wuchsen, und sie begannen zu teilen. Der Bär sagte: "Voriges Jahr nahm ich das Untere, jetzt nehme ich das Obere." Da bekam der Mann alle Rüben, und der Bär bekam nur die Blätter. Der Mann aß und lachte, der Bär aber hungerte, daß ihm die Zähne knirschten.
Der Bär sagte: "Ich lasse mich nicht mehr betrügen." Im dritten Jahr säten sie Hanf und konnten ihn auf keine Weise teilen: beide wollten das Obere, sie quengelten und quengelten. Da sagte der Bär: "Wenn du erkennst, mit wem ich komme, bekommst du den Hanf. Aber wenn ich erkenne, mit wem du kommst, bekomme ihn ich." Der Bär ging in den Wald, nahm eine Ziege und ging mit ihr zurück. Der Mann aber sagte zu seiner Frau: "Frau, zieh dein Kleid hinten hoch, und ich setze mich auf deinen Rücken, dann wird er nicht erkennen, mit wem ich komme." So ritt der Mann auf dem Rücken seiner Frau hin und zeigte sie dem Bären: "Kennst du das oder kennst du das nicht?" Der Bär sagte: "Kennst du das, womit ich dir entgegenkam?" Der Mann sagte: "Natürlich, du kamst mit einer Ziege." Jawohl, richtig: mit einer Ziege kam er.
"Na", sagte der Mann, "sieh dir an, was ich mithabe, erkennst du es oder erkennst du es nicht?" Der Bär sah sich den Arsch an und sagte: "Das ist der Kopf!" Dann sah er den Kopf an und sagte: "Das ist der Schwanz. Aber womit fütterst du es denn?" Der Mann nahm aus der Hose seinen Penis heraus und fing an, ihn zu füttern. Der Bär erschrak und flüchtete in den Wald. Der Mann ging mit der Frau nach Haus und aß den Hanf und die Rüben: "Siehe, haben wir den Bären nicht schön betrogen?"
Der Bär bekam nie etwas, aber die Arbeit hatte er gemacht. Und wenn sie nicht gestorben sind, leben Mann und Frau noch heute.