45. Die Kaulbarsche und die Zwergmaränen auf der Wanderung

Die Zwergmaränen hatten es satt, im Virtsjärv (Wirz-See) zu leben. Sie berieten sich und wanderten den Embach entlang zum Peipussee, um sich einen neuen Wohnplatz zu suchen. Bei Tartu (Dorpat) kam ihnen ein Schwarm Kaulbarsche entgegen, die fragten die Zwergmaränen: "Wohin wandern die Maränen?" Die Zwergmaränen antworteten: "Wir, Zwergmaränen, wandern zum Peipus-See! Aber wohin spazieren denn die Kaulbarsche?" "Wir, Kaulbarsche, spazieren zum Virtsjärv, denn im Peipus-See ist weder Samenkorn noch Beere, die man in den Mund stecken könnte."

Die Kaulbarsche gingen also allesamt in den Virtsjärv, während die Zwergmaränen für einige Tage bei Dorpat blieben, um sich zu beraten. Einige Zwergmaränen aber, die der Rede der Kaulbarsche nicht glaubten, gingen weiter zum Peipus-See, während der größte Teil von ihnen zum Virtsjärv zurückeilte. Zurückgekehrt fanden sie aber, daß die Kaulbarsche inzwischen ihre Plätze eingenommen hatten. Sie quetschten sich zwar wieder dazwischen, wo und wie sie nur konnten, aber da ihrer nun zu viele waren, wurde ihnen das Leben noch saurer, und sie hatten Mangel an Futter. Davon kommt es eben auch, daß die Kaulbarsche und Zwergmaränen armselig und grätig geblieben sind. Noch jetzt findet man gerade im Virtsjärv die meisten Kaulbarsche und Zwergmaränen.