Einst, als der Kältevater die Waldtiere im Winter sehr bitter angriff, seien sie alle mit der Bitte zu dem Altvater gegangen, daß er ihnen zum Kälteschutz wärmere Pelze geben würde. Altvater habe ihre Bitten erfüllt. Hinter dem Rücken der anderen habe er auch den Hasen erblickt und gefragt, ob er auch einen neuen Pelz wünsche. Der Hase habe gelacht und geantwortet: "Obwohl ich mich winters von Espenrinde und von den gefrorenen Spitzen des Wintergetreides ernähre, kann die Kälte mir dennoch nichts antun!" Altvater habe zu dem Hasen gesagt: "Weil du lachst, soll dir die Lippe auf ewig gespalten bleiben, Espenrinde und Baumzweige mögen deine winterliche Speise sein!"
Die Kälte aber habe dem Hasen seine Prahlerei heimzahlen wollen. Plötzlich sei das Wetter schrecklich kalt geworden. Der Hase habe sich anfangs noch durch Laufen zu wärmen versucht; da das aber nicht geholfen habe, habe er sich neben einen Stein zum Schlafen niedergelegt. Die Kälte sei noch stärker geworden. Der Hase sei in der Kälte schon ganz hart geworden. Die Kälte habe gefragt: "Fühlst du in den Gliedern noch Wärme?" Der Hase sei schnell auf die andere Seite des Steines gehüpft und habe gerufen: "Ach, wie warm!" Als die Kälte das gehört habe, sei sie entsetzt gewesen und habe gesagt: "Mit dir lohnt es nicht anzubändeln, davon wird nichts!" Daher kommt es denn auch, daß der Hase niemals die Kälte fürchtet.