215. "Ja, warum die Schneider meist fehlerhaft am Körper sind!"(Ein Spaßmärchen)

Ein Vater hat sieben Söhne gehabt. Einmal sind die Brüder am Meeresstrand spazierengegangen. Ein starker Wind hat sich erhoben. Die Brüder haben unter einem großen Baum Schutz gesucht. Der Wind hat alle Blätter von dem Baum niedergeblasen, und die Brüder sind unter den Blättern geblieben. Eine Ziege hat die Blätter gesehen, und da ihr Magen leer gewesen ist, hat sie die Blätter mit großem Appetit gefressen. Samt den Blättern hat sie auch die sechs Brüder verschlungen, als plötzlich ein Wolf gekommen ist und die Ziege selbst zu zerreißen gedroht hat. Die Ziege ist davongelaufen und hat ihr Fell gerettet. Beim schnellen Lauf aber haben sich die Brüder durch die Erschütterung aus ihrem Hintern hinausgefallen. Wer auf den Kopf gefallen ist, der ist bucklig geblieben, wer aufrecht, hat ein Bein gebrochen, und da ein jeder auf eine oder andere Weise gefallen ist, so ist auch jeder so oder anders körperlich fehlerhaft geblieben. Heil ist allein derjenige Bruder davongekommen, der unter den Blättern geblieben ist. Später haben sie alle die Schneiderei gelernt, und von ihnen stammt nun das krüppelhafte Geschlecht der Schneider her; nur ein kleiner Teil von ihnen ist unversehrt geblieben, und zwar diejenigen, die von dem heil gebliebenen Bruder herstammen.