208. Der Teufel fürchtet die Wölfe

Einmal wollte der Teufel ("der alte Heide") neue Schnüre für seine Lederschuhe haben. Er wußte aber nicht, wem er diese Arbeit geben sollte. Hans hatte ihm schon so viel dumme Streiche gespielt, daß er kein Vertrauen mehr zu ihm hatte. Er beschloß also diesmal, selbst zu arbeiten. Da er aber nichts hatte, woran er das eine Ende der Schnur hätte befestigen können, fällte er eine Tanne und knüpfte die Schnur an den Stamm. Hans hatte das alles ruhig mitangesehen und dachte den Teufel doch zu ärgern. Er ging also auch hin, setzte sich auf den Baumstamm und fing mit halblauter Stimme an zu zählen. Etwas besorgt fragte der Teufel: "Hans, was zählst du nun wieder?" "Ich zähle Wölfe!" sagte Hans. Da ließ der Teufel die Schuhe fallen und rannte fort. Die Schuhschnur aber war ihm in der Hand geblieben, und so zerrte er auch die Tanne, auf der Hans lachend saß, mit. So ging es durch den Wald, daß die Bäume krachten und stürzten und dem Bösen der Schweiß von der Stirn rann.