205. Wie drei Brüder ihr Glück machten

Ein alter Mann starb, drei Söhne blieben zurück. Die Söhne teilten den Besitz des Vaters: einer bekam ein Riegensieb, der andere eine Katze und der dritte ein Bastbund.

Der Siebmann ging das Riegensieb verhandeln. Geht und sieht: ein alter Mann schwingt mit bloßen Händen Roggen. Der Siebmann schwingte seinen Roggen fertig. Der alte Mann ist sehr guten Mutes und will das Sieb kaufen. Der andere Mann war auch gar nicht abgeneigt, sondern sagte: "Wenn du mir das Sieb voll Geld füllst, kannst du es haben!" Der alte Mann gab es ihm.

Ging der Katzenmann in die Stadt, die Katze zu verhandeln. Ein Gutsherr kommt ihm entgegen, fragt: "Was für ein Tier ist das?" "Das ist der Mäusekönig." Der Mäusekönig wurde in die Kammer gesteckt, wo viele Mäuse waren. Am Morgen waren sie alle kalt. Der Herr fragte: "Was kostet der Mäusekönig?" "Decke die Katze mit Geld zu, so daß man nichts von ihr sieht", sagte der Katzenwirt. Der Herr tat es und bekam die Katze.

Nun ging das allerjüngste Söhnlein mit seinem Bastbund los. Geht zu einem Fluß und fängt an, eine Bastschnur zu flechten. Der Teufel kommt aus dem Fluß heraus und fragt: "Mann, was tust du?" "Ich mache einen Strick, damit wird das Geschlecht der Teufel vernichtet." Der Teufel verlegt sich aufs Bitten: "Ich zahle eher, aber vernichte uns nicht!" "Na, wenn du mir diesen Fluß voll Geld bringst, werde ich sie nicht vernichten." Der Teufel trug den Fluß voll Geld, und der Lindenbastmann wurde der allerreichste Mann.