197. Dreifacher Tod vorausgesagt

Einer Mutter sei ein Söhnchen geboren worden. Eine weise Frau habe gesagt: "Wenn dieses Kind größer wird, wird es drei Tode sterben." Das Knäblein sei zu einem tüchtigen Kerlchen herangewachsen. An einem sommerlichen Tag sei es im Wald gewesen und habe die Herde der Eltern gehütet. Als es zu den Wipfeln der Bäume hinaufgeschaut habe, habe es gesehen, daß zwei Krähen vom Nest fortflogen. Der Knabe habe sein kleines Beil, das er in der Hand gehabt habe, zwischen die Riemen seines Rockes gesteckt und habe begonnen hinaufzuklettern. Als er in die Nähe des Nestes gelangt sei, habe er seine Hand ins Nest gesteckt. Eine Schlange, die ins Nest nach den Krähen-eiern gekrochen sei und im Nest gesteckt sei, habe die Hand des Knaben so gebissen, daß dieser vor Schreck seine Hand vom Baumast losgelassen habe und hinuntergefallen sei. Im Fallen habe das Beil, das zwischen den Riemen seines Rockes steckte, sein Kreuzbein zertrümmert, so daß er sofort den Geist aufgegeben habe. Der Ausspruch der weisen Frau war Wahrheit geworden, daß er drei Tode sterben mußte, denn der erste war der Biß der Schlange, der zweite das Herunterfallen und der dritte der Schlag des Beiles.