181. Der verfluchte Mann

Während des Krimkrieges sei ein junger Mann aus Tartumaa als Soldat eingezogen worden, dem Frau und ein paar Kinder zu Haus geblieben seien. Diesem Mann habe das Soldatsein gar nicht gefallen, er habe vielmehr auf den rechten Augenblick gewartet, um zurück nach Hause zu der Frau und den Kindern schleichen zu können. Die rechte Zeit sei anscheinend bald herbeigekommen. Nach einer schweren und heftigen Schlacht habe sich der Mann unter die Toten und Verwundeten gelegt und habe so getan, als ob er tot wäre. Der Kriegslärm sei mit der Zeit immer leiser geworden, und vor dem Abend sei er völlig verstummt. Der Mann habe gewartet und gewartet: wenn alles still wird, wird er sich davonmachen. Während er so gewartet habe, sei die Welt schon ganz finster geworden, Plötzlich sei von einer Seite die Abendröte aufgeflammt, der Mann habe den Kopf dorthin gewandt und habe gesehen: drei Männer in schneeweißen Gewändern hätten sich vom Himmel herunterbegeben. Um sie herum sei ein Lebenslicht wie am Tag gewesen. Sie seien von einem Toten zum anderen geschritten und hätten bei jedem einzelnen gesagt: "Gesegnet hier auf Erden, gesegnet dort auf Erden, gesegnet von Ewigkeit zu Ewigkeit!" Dann seien sie bei dem Mann aus Tartumaa angelangt, der vor Angst auf dem Boden gezittert habe, und hätten dort laut gesagt: "Verflucht hier auf Erden, verflucht dort auf Erden, verflucht von Ewigkeit zu Ewigkeit!" Der Mann habe sich im Schrecken von der Erde erhoben, und sei ins Lager gelaufen. Dort habe er dem Obersten die Geschichte seines Betruges erzählt, und wie er dafür verflucht worden sei. Dem Mann sei dafür zwar nichts angetan worden, aber sein eigenes Herz sei sehr unruhig geworden, und seit jener Zeit sei ihm keine einzige Sache, die er sich vorgenommen habe, mehr gelungen.