167. Wie aus dem Kind ein Verbrecher wurde

Einst habe eine Mutter gesehen, wie ihr Sohn von dem Nachbarn eine Nadel gestohlen habe, und habe gesagt: "Schadet nichts ("Ist kein Fehler"), Söhnchen!" Abwechselnd habe er eine Ahle, dann ein Messer und immer größere Sachen nach Hause gebracht. Schließlich habe er in die Kirche eingebrochen und sei zur Todesstrafe verurteilt worden. Als der Sohn schon, den Strick am Hals, zum Heraufziehen fertig war, habe er gebeten, der Mutter noch einen Kuß zu geben. Es sei erlaubt worden. Die Mutter sei zum Küssen gekommen, aber der Sohn habe mit den Zähnen die Mutter festgehalten, habe die Nase an ihrem Kopf abgenagt und gesagt: "So weit hat deine Liebe mich gebracht!"

Das Lied im alten Gesangbuch: "Ich armer Staub, der Sünde tat..." usw. sei von diesem Verbrecher gemacht worden, bevor er zum Galgen ging.