166. Hochmut wird bestraft

Jaak aus dem Perosa-Gesinde lebte in alter Zeit in der Kneipe zu Mehikoorma und war ein sehr reicher Mann. Jaaks Name war über mehrere Kreise hin bekannt, und alles Volk sprach von Jaak als von einem berühmten Mann und von seinem großen Vermögen. Und der alte Jaak selbst war auch stolz auf sein Vermögen. Wenn es bisweilen jemandem einfiel zu sagen, daß das menschliche Vermögen auf verschiedene Art ein Ende haben kann, glaubte der alte Jaak das nicht. Jaak sagte: "Eher wird Gott oben am Kopf dreimal schwitzen, als daß ich arm werde und mein Vermögen ein Ende nimmt!"

An einem schönen sommerlichen Sonntag fuhr der alte Jaak mit seiner Frau auf dem Schlitten, zwei Pferde davor, in die Kirche von Võnnu. Als der alte Jaak von Zuhause fortfuhr, kam von Süden eine kleine Gewitterwolke auf und es begann zu donnern und ein Blitz steckte Jaaks Haus in Brand und verbrannte Jaaks Vermögen ganz und gar. Als der alte Jaak aus der Kirche nach Hause kam, fand er nichts als einen Haufen von Asche an Stelle seiner Habe. Und Gott schwitzte kein einziges Mal, als er des alten Jaaks Vermögen vernichtete. Von der Zeit an blieb Jaak von Perosa arm, und es ist nicht einmal ein Zweig seines Geschlechtes übriggeblieben, alles ist verschwunden. Denn der Mensch darf sich Gott gegenüber nicht groß machen und an seine eigene Klugheit und Größe denken.