159. Gelächter in der Kirche beim Dehnen der Pferdehaut

Einmal vor alter Zeit sei ein sehr heiliger und frommer Mann gewesen. Er sei übers Meer gegangen, das Meer habe ihn getragen. Auf der anderen Seite des Meeres sei eine Kirche gewesen. Der Mann sei dort hineingegangen. Habe dort mit Geistesaugen sofort gesehen, wie die Menschen eingeschlummert seien und zwei Teufel an der Wand der Kirche auf einer Pferdehaut die Namen der Schlummernden aufgeschrieben hätten. Siehe da, die Haut reicht nicht aus. Der andere Teufel habe die Haut an der anderen Seite mit den Zähnen gepackt und habe sie ausdehnen wollen. Dabei habe er seinen Kopf konks-konks! gegen die Wand geschlagen. Als der fromme Mann das sah, habe er gelächelt.

Habe er wieder übers Meer nach Hause gehen wollen, aber schon sei ihm ein Teil der ganzen Zehe ins Wasser gesunken: so viel sündiger sei er wegen dieses Lächelns geworden. Dann habe er drei Jahre lang Wasser an einen Baumstumpf getragen, bis aus ihm ein Sproß angefangen habe herauszuwachsen. Da habe er seine Sünde wieder verziehen bekommen.

So berichtete mir der Mann aus Kurna, Jaan Eller, dessen Vater gestern aus Vääna nach Kurna gekommen war.