154. Die Spuren des Teufels

Wenn jemand sich im Walde verirrt, so kommt das daher, daß er auf die Spuren des Teufels ("alten Heiden") geraten ist. Einmal geschah einem Mann ein solches Mißgeschick. Er war einige Zeit im Wald herumgegangen, verirrte sich und wußte nicht mehr herauszukommen. Der Teufel ("alter Bursche") hatte eben dieses so vorbereitet und kam nun, als der Mann in der größten Not war, zu dem Mann und versprach, ihm herauszuhelfen, wenn der Mann ihm zusage, was ihm zu Haus zuerst entgegenkommt. Da dem Mann kein anderer Rat half und da er nichts Größeres zu befürchten wußte, versprach er es ihm. Als er nach Hause kam, traf es sich aber so, daß sein eigener Sohn ihm zuerst entgegenkam, und diesen wollte nun der Teufel haben. Der Vater überlegte aber, wie er seinen Sohn aus den Klauen des Bösen erretten könnte. Zu der Zeit, als der Teufel den Knaben abholen kam, rief er drei Kirchenherren zusammen. Diese setzten den Knaben zur Nacht in die Kirche hinter den Altar. Er mußte dort ununterbrochen das Buch (=die Bibel) lesen, auch durfte er nicht einmal die Stimmen bemerken, die er von draußen hörte. Wohl sah der Knabe alle seine Verwandten und Bekannten kommen und ihn von dort herausrufen, aber er blieb am Platz und lenkte auch keine Aufmerksamkeit darauf. Von zwölf Uhr ab waren alle Rufer und Verführer verschwunden wie Zinn in der Asche.