143. Jesus belehrt die Einfältigen

Seht, in uralter Zeit, als Jesus noch nicht auf der Erde wandelte, hatte das Volk ein schrecklich schlechtes Leben. Da lebten die Lebewesen halb als Teufel ("alte Schlechte"), halb als Christenvolk. Die Teufel taten dem Volk sehr viel Böses an, aber seht, als Jesus auf der Erde wandelte, dann schrumpften sie zusammen: er selbst vernichtete diese Heiden. So gab Jesus den Menschen auch sonst gute Belehrung, wie es besser zu leben ist. Einmal ging er längs des Weges und sah, wie das Volk am Wegesrand ein Haus baute. Da waren die Männlein mit den Balken in Not: die Balken waren nicht von gleicher Länge. Die lieben Männchen nahmen wohl das Beil und klopften damit die längeren Balken von beiden Enden zusammen und die kürzeren dehnten sie mit der Schnur länger aus, aber all das half dennoch nichts. Aber dann sagte Jesus zu ihnen: "So wird nichts daraus. Macht es doch so: haut doch vom langen Balken ein Stück vom Ende ab, aber was kurz ist, dem legt ein Teil zu, dann werden alle von gleicher Länge sein." Da gehorchten denn die Hausbauer auch und sahen selbst, daß es gut war, es so zu machen.

Ein anderes Mal wieder sah Jesus, daß eine Hauswirtin eine gluckende Henne genommen hatte und sie mit der Rute recht erbärmlich schlug. Aber Jesu Herz ertrug es nicht vorüberzugehen. Er fing an zu fragen: "Warum schlägst du dieses Tierlein?" Da sagte die Hauswirtin: "Ja, warum soll ich es nicht schlagen? Sehe man nun das Weltwunder: sie hat zwölf Junge hinter sich, hat aber kein einziges Euter. Mit welch einem Wunder wird sie diese ernähren?" Da wiederum belehrte Jesus sie: "Die Hühnerjungen brauchen ja gar kein Euter, ihnen gib nur Grützkörnerchen und Brotbißlein, die Hühnerjungen werden von diesen allein satt." So fingen die Weiber also an, es so zu machen, und sie erkannten denn auch, daß es eine gute Belehrung war.

Einmal ging Jesus an einer Sauna vorüber und sah, wie das Volk badete, aber als die Männer aus der Sauna herauskamen und sich anzukleiden begannen, konnten sie die Hosen nicht anders an die Beine ziehen, als daß einer auf das Dach hinaufging; dann hielten die anderen unten zu zweit die Hose in die Breite, so sprang er von oben hinein. Aber Jesus war es um sie leid, und er lehrte sie: "Macht es doch so: Treibt doch ein Bein zuerst in den Hosenschaft hinein, das andere Bein danach, dann könnt ihr die Hose auch allein an die Beine ziehen!" So nahmen die Männer denn auch diese Belehrung an und kamen mit ihren Sachen viel besser in Ordnung.