Es war einst ein starker Kraftmann, der hatte auch eine Frau. Sie fletschte prächtig mit den Zähnen, die Frau. Der Mann sagte zu der Frau: "Du bist schön!" Die Frau sagte: "Dort in der Stadt ist eine noch viel hübscher als ich." Da stieg er sofort aufs Pferd und ging sie suchen - die starken Kraftmänner (=Riesen) hatten auch starke Pferde. So fand er die hübsche Nas'ta (=Anastasia) und blieb bei ihr, ließ seine Ehe soso.
Aber die Frau war schwanger. Sie gebar einen Sohn. Der Sohn wuchs, er wuchs nicht in Tagen, sondern in Stunden. So wurde er schon als Knabe sehr groß. Er ging mit den anderen spielen; wessen Hand er griff, dessen Hand war weg! Er war sehr stark, er kannte aber nicht die Ursache seiner Kraft. Der Sohn fing an, seine Mutter zu fragen: "Woher bin ich gekommen? Habe ich auch einen Vater oder nicht?"
So wuchs er so groß, wie er wuchs. Die Mutter erzählte ihm: "Der Vater war (wohl), und der Vater ging die hübsche Nas'ta suchen." Da kleidete der Sohn sich, stieg aufs Pferd und ging seinen Vater suchen. Er kam in die Nähe der Stadt und rief: "Gibt es in der Stadt einen Gegner für mich?" Früher gingen die Kraftmänner ja einander entgegen. Der Vater hörte auf seinem Sitz den lauten Ruf. Er kleidete sich schnell an und kam ihm auf seinem Pferd entgegen. Der Vater fragte den Sohn: "Wer soll zuerst schlagen?" Da sagte aber der Vater: "Du bist ein junges Knäblein, ich darf dich nicht zuerst schlagen: wenn ich zuschlage, bist du tot!" Da aber schlug das Knäblein den Älteren, stieß mit dem Schwert zu und stieß den alten Kaufmann vom Pferde herunter. Da sagte dieser: "Ich bin durch die ganze Welt gegangen, durch viele Städte bin ich gegangen, aber ich habe nie solch einen starken Gegner gefunden, der mich vom Pferde heruntergestoßen hätte!" Da fragte der Alte: "Woher kommst du und wer bist du?" Da begannen sie zu erzählen; es wurde klar, daß er der Sohn des Kraftmannes war. Er sagte zu seinem Vater: "Die Mutter erzählte mir, du seist hierher in die Stadt gekommen. Ich kam dich suchen, du seist gegangen, die hübsche Nas'ta zu besehen." Dann ging er mit dem Vater nach Hause, und sie begannen wieder zu Hause zu leben. Er vergaß die Nas'ta dort in der Stadt.