112. Das daumenlange Männlein

Einst sei eine Frau im Wald gewesen, um Pilze zu sammeln. Unter einem großen Pilz habe sie ein kleines, daumenlanges Männlein gefunden, der einen breiten eisernen Hut auf dem Kopf trug. Der Mann habe gebeten, daß sie ihn loslassen würde, aber die Frau habe ihn nicht freigegeben, sondern mitgenommen und zu dem König geführt. Der König sei sehr guten Sinnes gewesen, daß er einen solchen kleinen Mann bekommen hatte, habe ihn aber, damit er nicht entfliehen könnte, in den Keller gesteckt. Der Königssohn habe draußen einen Apfel hochgeworfen. Der Apfel sei durch das Kellerfenster in den Keller gefallen. Der Königssohn habe dem daumenlangen, alten Mann befohlen, den Apfel aus dem Keller herauszuwerfen, aber dieser habe ihn nicht herausgeworfen, sondern habe dem Königssohn befohlen, daß er selber kommen und den Apfel holen würde. Der Königssohn sei zu seiner Mutter gegangen, um den Kellerschlüssel zu bitten, die Mutter habe ihm den Schlüssel aber nicht gegeben. Nun habe der Däumling gelehrt: "Geh und fang an, recht laut zu weinen! Wenn die Mama kommt, um dich auf den Schoß zu nehmen, dann nimm leise den Schlüssel aus ihrer Tasche und komm hierher!" Der Königssohn habe so getan und sei bald zum Keller gekommen. Sobald er die Tür aufgemacht habe, sei der daumenlange Mann hinausgeschlüpft und im Wald verschwunden,

Diese Geschichte vom daumenlangen, alten Mann ist mir beinahe aus dem Gedächtnis verschwunden, ich schreibe, soviel ich davon behalten habe.